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Elektromobilität: Bedeutung und Möglichkeiten der Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote)

Um den Klimawandel, dessen negative Konsequenzen weltweit immer deutlicher und häufiger auftreten, signifikant auszubremsen und langfristig aufhalten zu können, muss der Ausstoß von CO₂ drastisch gesenkt werden. Um die umwelt- und klimaschädliche Abgabe von Kohlenstoffdioxid in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu verringern, hat sich die Bundesregierung Deutschlands mehreren bedeutenden Zielen der wichtigsten internationalen Klimakonferenzen verpflichtet.

In der Folge wurde bisher beispielsweise die CO2 -Abgabe auf fossile Brennstoffe wie Erdgas, Erdöl oder Kohle eingeführt. Außerdem wird die Elektromobilität an sich auf unterschiedliche Arten gefördert, etwa durch Subventionen des Staates beim Kauf eines Elektroautos. Eines der Hauptziele hinter den zahlreichen Projekten, Gesetzesänderungen und Förderprogrammen ist, dass die „alte“ und klimaschädliche Mobilität mit der Zeit immer teurer werden soll, um einen zusätzlichen Abschreckungseffekt zu erreichen. Moderne sowie umweltschonende Fortbewegung soll dabei aber immer erschwinglicher und attraktiver werden.

Treibhausgasminderungsquote in der Elektromobilität: Bares Geld für eingespartes CO₂

Eine dieser Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung ist die sogenannte Treibhausgasminderungsquote, oftmals einfach THG oder THG-Quote genannt. Mit dieser Quote schreibt der Gesetzgeber den großen Mineralölkonzernen, welche primär noch auf fossile Brennstoffe setzen, vor, einen bestimmten und mit der Zeit zunehmenden Anteil an CO₂ -emissionsärmeren Kraftstoffen zu nutzen, um erneuerbare und nachhaltigere Kraftstoffe auch preislich attraktiver zu machen. Zu diesen Kraftstoffen zählen etwa Biodiesel oder eben auch jener Strom, der in der Elektromobilität genutzt und in immer größerem Maße gebraucht wird.

Die Höhe der THG-Minderungsquote wird von der deutschen Bundesregierung festgelegt. 2022 liegt diese noch bei 7%, doch bereits 2030 soll sie auf 25% erhöht werden. Immer mehr Mineralölkonzerne schaffen es allerdings schon jetzt nicht mehr, die steigenden Quoten einzuhalten. Die Folge: hohe Strafen oder das Nachkaufen von sogenannten „Verschmutzungsrechten“, um die gesetzlich vorgeschriebenen Anteile an klimaschonenderen Kraftstoffen zumindest auf dem Papier erfüllen zu können.

Dieser „Einkauf“ der CO2 -Einsparungen Dritter, etwa Anbietern von Strom und Ladestationen für die Elektromobilität, welche generell weitaus weniger Kohlenstoffdioxid abgeben, als sie es eigentlich sogar dürften, war vor 2022 primär nur für eben jene Energieversorgungsunternehmen relevant. Seit dem 01.01.2022 können allerdings auch Privatleute, nämlich alle Halter von vollständig elektrisch betriebenen Fahrzeugen – Hybrid-Fahrzeuge sind hiervon ausgeschlossen – vom THG-Quotenhandel in der Elektromobilität profitieren.

Wer ein Elektroauto auf sich zugelassen hat und sich als Halter identifizieren kann, kann sich seit Jahresbeginn die eigene Treibhausgasminderungsquote bescheinigen lassen – und diese anschließend gegen Geld an die gesetzlich quotenpflichtigen Unternehmen und Mineralölkonzerne verkaufen. Das Umweltbundesamt (UBA) schätzt hierfür jährlich den durchschnittlichen Stromverbrauch eines Elektrofahrzeugs und folgert daraus die handelbaren THG-Quotenanteile. Die Einsparung an CO₂ (aktuell etwa 350 kg pro E-Auto) wird anschließend nach Vorgabe des Gesetzgebers mit dem Faktor 3 multipliziert. Die resultierende Summe kann anschließend als Kohlenstoffdioxid-Äquivalent verkauft werden. Der endgültige Wert liegt meist in einer Region von etwa 1030 kg CO₂ -Äquivalent pro E-Fahrzeug.

Chancen und Hürden beim THG-Quotenhandel

Die Bescheinigung der eigenen THG-Quote und der Verkauf an quotenpflichtige Unternehmen kann an sich zwar auch selbst organisiert werden, aufgrund des hohen Verwaltungsaufwands und der im Verhältnis geringen Menge des von einer Person eingesparten CO₂ -Äquivalents wird dies aber in der Regel über Zwischenhändler abgewickelt.

Diese kümmern sich nach Vorlage sämtlicher Nachweise um alles Nötige und bündeln die Kohlenstoffdioxid-Minderungen der einzelnen E-Fahrzeughalter in größeren Paketen, welche dann etwa von Mineralölkonzernen aufgekauft werden können. Durchschnittlich werden nach erfolgreichem Quotenhandel etwa 250 bis 350 Euro pro Jahr und Elektrofahrzeug ausgezahlt. Der Handel mit der eigenen THG-Quote kann sich also durchaus lohnen.

Zuvor ist es allerdings wichtig, die immer zahlreicher auftretenden Anbieter und deren AGBs zu vergleichen. Einige Zwischenhändler zahlen die THG-Prämie etwa erst nach einigen Monaten und nicht schon kurz nach der Beantragung aus. Andere verkaufen die übertragene Treibhausgasminderungsquote erst gar nicht weiter, weswegen sie in der Folge auch kein Geld auszahlen. Halter von Elektroautos sollten sich im Vorfeld also gründlich informieren und sich die nötige Zeit nehmen, um am Ende nicht auf dubiose Angebote zweifelhafter Anbieter reinzufallen.

Zudem ist zu beachten, dass die Halter eine Zulassungsbescheinigung Teil I im Sinne der Fahrzeug-Zulassungsverordnung vorweisen müssen. Neben Elektroautos fallen darunter auch rein elektrisch betriebene LKW, Busse und Transporter, aber auch E-Motorräder. Die THG-Quoten können also auch bei diesen Vehikeln verkauft werden. Für E-Fahrräder trifft dies allerdings nicht zu. Sollte das E-Auto bzw. mehrere E-Fahrzeuge zu einer Privatperson und nicht zu einem Unternehmen gehören (z. B. als Firmenwagen), bleibt die ausgezahlte THG-Prämie zudem steuerfrei.

Der Siegeszug der Elektromobilität – mit dem THG-Quotenhandel und der nachhaltigen Ladeinfrastruktur von GrienGo

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Auch wir von GrienGo freuen uns über die Bemühungen der deutschen Bundesregierung, die Elektromobilität durch Methoden wie den Verkauf der eigenen Treibhausgasminderungsquote für Halter von Elektrofahrzeugen attraktiver zu gestalten. Damit wurde ein wichtiger Schritt auf einem Weg in eine bessere Zukunft getan, der immer konsequenter und nachhaltiger verfolgt werden sollte.

Die Elektromobilität mit allen dazugehörigen Elementen, etwa dem konsequenten Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa, wird in der Bevölkerung nicht nur immer beliebter, sondern für immer mehr Menschen zu einem selbstverständlichen Bestandteil eines klima- und umweltbewussteren Lebens und Reisens.

Auch GrienGo möchte mit kunden- und klimaschutzorientierten Services und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur mit 100% Ökostrom einen wichtigen Teil zu einer elektrischeren, nachhaltigeren und damit besseren Welt beitragen. Schon 25 m² öffentlich zugängliche, freie Fläche, etwa vor Hotels, Arztpraxen oder Restaurants, reichen aus, damit wir das, was wir am besten können, ebenso unbürokratisch wie auch kundenorientiert verrichten können.

Fahren. Laden. Grienen. Mach es einfach.

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