Einfach Nachhaltig – Unsere sustainability Kolumne – Teil 3: Urban Gardening

Immer wieder stellt sich uns als GrienGo die Frage: Was tun, um das Leben etwas nachhaltiger zu gestalten? In unsere Kolumne „Einfach Nachhaltig“ versuchen wir stetig neue Tipps, Tricks und Informationen rund um die Nachhaltige Lebensführung zur Sprache zu bringen und uns und den Generationen nach uns einen möglichst intakten Planeten zu erhalten/ hinterlassen.
Denn wer wünscht seinem Kind nicht die Erfahrung eines Häuschens im Grünen, wenn die Sonne scheint, der Wind mit dem Duft von frisch gemähtem Gras in die Nase weht und alles bunt und fröhlich vor sich her blüht. Doch manchmal öffnet man die Augen und findet sich im Großstadtdschungel, statt im idyllischen Landleben wieder. Und dann? Trotz allem wärmt die Sonne das Gesicht, die Luft ist frisch und auch die grüne Umgebung springt förmlich ins Auge. Eine Traumvorstellung? Die Sonne muss man sich schon herbeiwünschen, für den Rest kann man als Städter allerdings wunderbar selbst sorgen. Der passende Schlüssel dazu könnte “Urban Gardening” sein.

Die Vorstellung eines Gartens in der Stadt ist natürlich nicht neu. Schon früher gab es Klein- und Schrebergärten abseits des Stadtzentrums. Mit dem „Urban Gardening“ soll der Garten nun direkt ins Zentrum gerückt werden, wenn auch kleiner und überschaubarer. Es ermöglicht es uns, den Traum vom eigenen Garten auch in der Stadt zu verwirklichen und so nur ein paar Schritte aus der Küche in den eigenen Kräuter-, Gemüse- und Obstgarten zu machen. Dadurch lässt sich der Bedarf an umweltverträglichen und sozial gerecht produzierten Lebensmitteln natürlich nicht gesamt abdecken, aber zumindest ein Teil kann frisch aus „Balkonien“ erworben werden. Und ganz nebenbei sieht das Ganze auch noch schön aus.

Zusätzlich hilft „Urban Gardening“, dem städtischen Klimawandeln entgegenzuwirken, denn jede Pflanze entzieht der Umgebung Wärme, bindet Feinstaub, reduziert das CO2-Aufkommen und bietet Dir so sauerstoffreiche und frische Atemluft.
Wenn man über den eigenen kleinen Dschungel auf der Fensterbank, dem Balkon oder der Dachterrasse hinausgeht, kann man sogar ganze Häuserwände und Dächer bepflanzen. Diese vertikale Begrünung verhindert die direkte Sonneneinstrahlung auf die Fassade und dient somit als „natürliche Klimaanlage“, sodass die Innenräume weniger stark aufheizen und die Nachtstunden deutlich angenehmer werden. Das spart Energie, da Klimaanlage und Heizung sparsamer eingesetzt werden können und sorgt für ein angenehmeres und natürliches Raumklima. Zudem ist es eine Art und Weise der umweltfreundlichen Klimatisierung. Dieses Konzept wird bereits rund um die Welt angewandt. Beispielsweise muss das City Center in Amstetten durch die isolierende Pflanzenschicht im Winter weniger geheizt und im Sommer weniger gekühlt werden. Außerdem bindet die grüne Fassade Feinstaub und wandelt so CO2 wieder in Sauerstoff um, wie es vergleichsweise 28 ausgewachsene Bäume tun. Die Bewässerung findet hier hauptsächlich durch natürlichen Niederschlag statt.
Im regnerischen London ist man sogar noch einen Schritt weiter gegangen. The Rubens at the Palace, ein Hotel in London, schützt die Einwohner bei starkem Regenfall vor urbanen Überflutungen im Bezirk Victoria, welcher durch seine dicht versiegelten Flächen des Öfteren mit einer Überlastung der Oberflächenwasserkanäle und in Folge dessen mit Überschwemmungen zu kämpfen hat. Die rund 350 Quadratmeter große Fläche speichert bis zu 10.000 Liter Wasser und wirkt dem so entgegen.

Wo viele Pflanzen sind, sammelt sich auch tierische Artenvielfalt. Immer weniger Naturräume sind vorhanden und bieten Lebensraum für Insekten. Ganz im Gegensatz dazu stehen die begrünten Zwillingstürme “Bosco Verticale” (zu sehen auf unserem Titelbild) in Mailand. Rund 800 Bäume, 4.500 Sträucher und über 15.000 weitere Grünpflanzen und Kräuter binden hier jährlich ca. 30.000kg CO2 und dienen Vögeln, Bienen und Insekten als Lebensraum. Aber auch schon der kleinste Kräuterkasten bietet Nahrung, in Form von Pollen und Nektar, für die kleinen Lebewesen. Für Zuhause gilt: heimische Pflanzen sind ideal zum Bewirten und bieten Verstecke. Besonders Wildblumen und Kletterpflanzen, wie z.B. Trompetenblumen, Clematis oder Ringelblumen, sind begehrt.

Doch wie stellt man es an? Wie schaffe ich mir meinen eigenen urbanen Garten?

Die verschiedensten Möglichkeiten stehen einem da offen, um das Eigenheim schön zu bepflanzen. Wo die Fläche knapp wird, wächst der Garten eben in die Höhe. Dazu kann man beispielsweise Paletten zu Hochbeten umfunktionieren oder speziell angefertigte Bete mit kleinen Taschen für die verschiedenen Pflanzen zulegen, welche teilweise sogar schon fertig bepflanzt sind. Für den kleinen Raum auf dem Balkon eignen sich folgende Gemüsesorten besonders, da sie nicht viel Platz benötigen:
Ein nach Süden ausgerichteter, d.h. eher sonniger, Balkon eignet sich für Tomaten, Gurken, Paprika und auch Chili.
Ein nach Osten oder Westen ausgerichteter und damit halbschattiger Balkon eignet sich besonders gut für Radieschen, Spinat oder auch Zucchini.

Für all diejenigen, die nicht von sich behaupten können mit einem grünen Daumen geboren worden zu sein, ist der richtige Einstieg ein Kräutergarten, denn Kräuter wie Basilikum, Petersilie oder auch Schnittlauch sind pflegeleicht und lassen sich vielseitig in der Küche verwenden.
Mit dem Bepflanzen im Allgemeinen sollte man im April und Mai loslegen und dazu nährstoffreiche Erde im Fachhandel besorgen, um optimale Bedingungen zu schaffen.

Uns ist es wichtig den nachhaltigen und klimaschützenden Lifestyle, soweit es uns möglich ist, voranzutreiben und auszuleben. Jeder der uns dabei begleiten und mit uns gemeinsam immer wieder Neues dazu lernen möchte ist hier in unserer Kolumne „Einfach Nachhaltig“ herzlich Willkommen. Denn genau wie die urbanen Pflanzen versuchen wir, mit Hilfe der E-Mobilität, den CO2 Gehalt in unserer Luft zu reduzieren und einen “gesunden” Planeten zu erhalten.

Euer GrienGo-Team ?

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