E-Autos im Winter: Sicheres und effizientes Fahren in der kalten Jahreszeit

Besonders Menschen, die sich erst vor kurzem ihr erstes Elektroauto gekauft haben, kennen die Horrorgeschichten: E-Autos wären für den Winter und den Einsatz in Eis und Schnee kaum oder sogar gar nicht geeignet und hätten mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Dabei werden unter anderem gerne eine massive Einschränkung der Fahrtreichweite genannt oder auch signifikante Verlängerungen des Aufladeprozesses.

Zudem stößt man immer wieder auf das Gerücht, dass sich bei E-Autos im Falle eines extremen Staus im Winter der Akku aufgrund der benötigten Heizenergie so schnell leeren würde, dass man quasi Gefahr läuft, im Inneren des eigenen Wagens frieren zu müssen. Auch, wenn letzteres Vorurteil aufgrund umfangreicher Tests und Untersuchungen schon längst aus der Welt geschafft werden konnte, gibt es dennoch einige essenzielle Aspekte für das Aufladen und Fahren von E-Autos während der Wintermonate zu berücksichtigen.

Wir von GrienGo setzen uns nicht nur für den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur in Deutschland und Europa ein, sondern natürlich auch für ein besonders sicheres und ebenso effizientes Fahren in der kalten Jahreszeit, besonders bei Eis und Schnee. Mit diesem Beitrag wollen wir wichtige Tipps geben, wie man mit dem E-Auto möglichst unbeschwert und energiesparend durch den Winter kommt.

Elektroautos im Winter: Höherer Energiebedarf in der kalten Jahreszeit

Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass der Stromverbrauch von Elektroautos bei Kälte in der Tat um etwa 20 bis 30 Prozent ansteigt. Damit sinkt auch die maximale Reichweite der elektrisch betriebenen Fahrzeuge um diesen Faktor. Besonders die benötigte Energie für das Beheizen des Akkus sowie des Innenraums wirken sich deutlich auf den Verbrauch aus. Damit die Insassen der Fahrerkabine nicht frieren müssen und zudem jederzeit freie Sicht auf Straße und Umgebung haben, werden der Innenraum selbst, die Scheiben und oftmals auch das Lenkrad und die Sitze beheizt.

Dieser Mehrbedarf an Energie wirkt sich auf den Akku des Fahrzeugs und damit auch die maximale Reichweite und Betriebsdauer aus. Ein weiterer Aspekt, der gerne vergessen wird, ist der Akku selbst. Jede Batterie eines E-Fahrzeugs hat einen Temperaturrahmen, in welchem sie aus elektrochemischer Sicht am besten funktioniert – dieser Bereich liegt zwischen 20 und 40 °C. Bei Temperaturen darunter (oder auch darüber) können Akkus nicht optimal arbeiten und ihr volles Potenzial entfalten. Die Technik moderner Elektroautos ist also darauf ausgelegt, die massive Batterie möglichst konstant in diesem Temperaturbereich zu halten.

Je größer dabei die Masse des Akkus und je niedriger die Außentemperatur ausfällt, desto mehr Energie wird benötigt, um die Batterie auf optimales Betriebsklima zu bringen. Bedeutend ist hierbei auch die genutzte Technik beim Heizen des Akkus. Die Hersteller der zahlreichen E-Autos nutzen dazu unterschiedliche Methoden und Software, damit ein Akku mit so wenig Energie wie möglich, aber so viel wie eben benötigt beheizt werden kann.

Wärme und Sicherheit in E-Autos, auch bei minus 20 °C

Wer den höheren Energiebedarf von E-Autos während der Kälteperioden als signifikanten Nachteil der klimafreundlichen Technologie darstellen möchte, sollte nicht vergessen, dass auch Fahrzeuge mit einem klassischen Verbrennungsmotor im Winter mehr Treibstoff verbrauchen – mit Benzin betriebene Autos benötigen etwa 15 Prozent, mit Diesel betriebene Vehikel sogar etwa 24 Prozent mehr als bei gemäßigteren Außentemperaturen.

Stattdessen bieten E-Autos sogar den Vorteil, dass die integrierte Standheizung vorgeheizt werden kann, oftmals sogar schon bequem per Fernbedienung über eine Smartphone- oder Tablet-App. Selbst ohne das praktische Vorheizen wärmt sich die Luft in einem Elektroauto auf Wunsch sehr schnell auf, während dieser Prozess bei vielen älteren Verbrennern oftmals mehrere Minuten in Anspruch genommen hat. Besonders praktisch ist es, den eigenen Wagen schon während des Aufladens vorzuheizen – die benötigte Energie wird dabei aus dem angeschlossenen Stromnetz entzogen. Dies sorgt wiederum für größere Reichweiten, da sich der Akku des E-Autos selbst dabei nicht entlädt.

Auch wenn heutige Ladestationen sowie die Akkus der Elektrofahrzeuge grundsätzlich gut isoliert und gegen niedrigere Temperaturen bei Eis und Schnee geschützt sind, sollte das eigene Fahrzeug nach Möglichkeit in einer Garage geparkt und auch dort aufgeladen werden. Das gilt besonders für die frostigen Nächte während der Winterzeit. Denn ein zu kalter Akku sorgt dafür, dass das Schnellladen der Batterie in vielen Fällen nicht so flott abläuft wie erhofft. Die interne Software zum Batteriemanagement eines Elektrofahrzeugs sorgt dafür, dass die Ladeleistung bei frostigen Verhältnissen verringert wird, um den Akku zu schonen und nicht unnötig zu gefährden.

Diverse Tests des ADAC haben zudem ergeben, dass das eingangs erwähnte Alptraumszenario des absoluten Stillstands eines E-Autos in einem Stau oder gar des Erfrierens nichts mit der Realität zu tun hat. Vergleichende Experimente mit mehreren unterschiedlichen E-Auto-Modellen haben ergeben, dass diese im Stand selbst bei eisiger Kälte nur wenig Energie verbrauchen. Die Leistung, die dabei pro Stunde genutzt wird, liegt bei gerade einmal 2 bis 3 Kilowatt – auch bei Temperaturen zwischen -9 und -14 °C.

Folglich könnte man in einem extremen Stau im Winter, selbst bei Frost und Schneefall, abhängig vom gefahrenen E-Automodell zwischen 15 und 17 Stunden aushalten, ohne dabei grundsätzlich auf die wichtige Heizung verzichten zu müssen.

Mit den Tipps von GrienGo und dem eigenen E-Auto sicher durch den Winter

Während der kalten Jahreszeit mit dem Elektroauto fahren zu müssen, mag für nicht wenige Menschen vielleicht nervig und stressig erscheinen. Mit gesunder Ratio, guter Vorbereitung für frostige Zeiten und diesen Hinweisen kann allerdings jeder die Wintermonate entspannt und vor allem sicher überstehen.

Das Wichtigste dabei ist, dass die Sichtscheiben jederzeit frei von Eis und Beschlag sein müssen. Wer Energie sparen und auf den Einsatz einer Scheibenheizung verzichten möchte, kann natürlich auch einen klassischen Eiskratzer nutzen und am Morgen oder Abend selbst aktiv werden. Auch beim Licht sollte unter keinen Umständen gespart werden, schon gar nicht in der Dämmerung und bei Nacht.

Gerade bei Glatteis und einem rutschigen Untergrund sollte man nicht nur besonders vorsichtig und geduldig fahren, sondern auch eine schwache Rekuperationsstufe (Rückgewinnung der Bremsenergie) auswählen. Dabei sollte der Fahrmodus des E-Autos nach Möglichkeit auch auf Eco umgeschaltet werden, was nicht nur zusätzlich Energie spart, sondern auch ein Durchdrehen der Reifen verhindert.

Falls vorhanden, sollte der Wagen, gerade während frostiger Nächte, in einer Garage abgestellt werden. Etwa eine Viertelstunde vor dem Losfahren sollte das E-Auto zudem vorgeheizt werden – idealerweise während des Aufladens, um den Strom nicht aus dem internen Akku des Fahrzeugs, sondern dem Stromnetz zu beziehen.

Die Luftheizung ist weitaus weniger effizient als die Heizung der Sitze, des Lenkrads oder die Heizdrähte der Windschutzscheiben. Folglich sollte die Beheizung des Innenraums per Luft vor den anderen Heizelementen reduziert werden. Türen und Fenster sollten generell nur kurz geöffnet werden, um die Wärme im Inneren des Fahrzeugs länger zu speichern. Einige Elektroautos bieten auch weitere spezielle Eco- und Sparfunktionen an, mit denen etwa nur der Fahrersitz beheizt wird, sollte man allein unterwegs sein.

Mit der modernen, nachhaltigen Ladeinfrastruktur und diesen einfachen Tipps von GrienGo bleiben auch in den frostigsten Winternächten nicht nur die Fahrerkabinen und Akkus der E-Autos warm, sondern vor allem auch die Menschen im Inneren. Das ist es doch, was am Ende wirklich zählt.

Fahren. Laden. Grienen. Mach es einfach.

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