Die Abkehr vom Tanken – Das verkannte Potenzial unterschiedlich schneller E-Ladepunkte

Laden ist nicht gleich Laden. Wer bereits ein E-Fahrzeug besitzt oder mit dem Gedanken spielt, sich eines anzuschaffen, der weiß, wovon wir sprechen. Aber auch jene, die sich nicht genügend informiert oder aufgeklärt fühlen, verbuchen das komplexe Thema „Laden“ gerne als Contra oder Argument gegen die E-Mobilität. Doch das ist es keinesfalls, ganz im Gegenteil.

Wie einige von euch wahrscheinlich bereits wissen, gibt es zwei verschiedene Arten, ein E-Fahrzeug zu laden. Die eine Möglichkeit ist das „Normalladen“, mit bis zu 22 kW und die andere das „Schnell- bzw. Hyper-Laden“ mit einer Spitzenleistung von derzeit bis zu 450 kW.

Doch was ist besser oder zumindest effizienter und lukrativer für mich, meinen Geldbeutel und mein E-Fahrzeug?

Wie so oft, kann man das nicht pauschal beantworten. Das ist ganz von der Situation abhängig. Schnelllader stehen zum Beispiel überwiegend an Autobahnen und eignen sich besonders gut, wenn man in kurzer Zeit eine große Strecke zurücklegen möchte. Aber auch wenn die kurze Ladedauer attraktiv erscheint, ist ein Schnelllader einem Normallader nicht per se vorzuziehen. Denn Schnelllader sind aufgrund sehr hoher Installations- und Betriebskosten meist wesentlich teurer. Zudem ist das schnelle Laden auf Dauer nicht sehr Batterie-freundlich und kann die Leistung des Akkus in Mitleidenschaft ziehen.

In Städten und Gemeinden stellen Schnelllader (zurecht) nicht die erste Wahl dar. Denn das Laden kann man wunderbar in seinen Alltag integrieren. Das fängt bei der Arbeit an, geht über den Wocheneinkauf, den Restaurantbesuch, diverse Freizeitaktivitäten (Kino, Fitnessstudio, Friseur etc.) bis hin zum Arztbesuch oder Hotelübernachtungen. Überall dort kann das Laden nebenbei passieren und hierfür reichen die kostengünstigen und batterieschonenden Normallader völlig aus. Darüber hinaus bieten sie den Vorteil, dass sie nahezu für jedes E-Fahrzeug und jede Batteriekapazität geeignet sind und keine zusätzliche Belastung für das anliegende Stromnetz darstellen.  Einzige Voraussetzung, sie müssen flächendeckend verfügbar sein, sodass ausreichend E-Ladepunkte zur Auswahl stehen.  

Das, was früher das Tanken war ist jetzt das Laden. Und das ist weitaus vielseitiger, weniger statisch und individueller. Zudem lässt es sich problemlos ins Stadtbild integrieren und legt stabilere und langfristig planbare Kosten zu Grunde. Stromtarife ändern sich zwar und hängen ebenso mit geopolitischen Entscheidungen zusammen; gegenüber stark schwankenden Ölpreisen sind sie jedoch berechenbarer, besser zu kalkulieren und wesentlich umweltschonender. Letzteres natürlich nur dann, wenn von grünem bzw. reinem Ökostrom die Rede ist.

Zusätzlich sind keine separaten Flächen für große Tankstellen nötig. Diese Flächen können gerade im städtischen Bereich vielfältiger genutzt werden und die Attraktivität einer Stadt oder Kommune nachhaltig steigern. Denn ein E-Ladepunkt kann an jedem Wohnhaus, an jedem Parkplatz und in jeder Gemeinde, unabhängig von der Einwohnerzahl stehen.

Weiterhin bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Zeit des Ladens sinnvoll nutzen kann. Wir denken, dass jeder Leser kreativ genug ist, um schnell einige Beispiele parat zu haben ?.

Nicht zuletzt kann ein E-Ladepunkt auch eine echte Bereicherung für eine Region sein und bspw. den Tourismus-Sektor nachhaltig ankurbeln. Denn jeder E-Fahrzeughalter sucht gezielt nach Reiserouten und -zielen, die mit E-Ladepunkten ausgestattet sind. So lassen sich womöglich neue Kundenpotenziale erschließen.

Wenn ihr nun auf den Geschmack gekommen seid oder noch mehr über verschiedene E-Lademöglichkeiten erfahren wollt, dann könnt ihr euch jederzeit an uns wenden. Wir freuen uns auf eure Nachrichten.

Euer GrienGo-Team ?

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